Was ist Candidose?
Candidose ist eine Pilzinfektion, die durch Hefen der Gattung Candida, hauptsächlich Candida albicans, verursacht wird. Diese mikroskopisch kleinen Pilze leben natürlicherweise in unserem Körper: auf der Haut, im Mund, im Darm und in den Schleimhäuten der Genitalien.
Normalerweise koexistieren sie dank des Gleichgewichts der Flora und der ordnungsgemäßen Funktion des Immunsystems, ohne Symptome zu verursachen.
Unter bestimmten Umständen kann es jedoch zu einer übermäßigen Vermehrung dieser Hefen kommen, wodurch sich aus einer harmlosen Präsenz eine lästige, manchmal sogar schwere Infektion entwickeln kann. Dies ist beispielsweise nach der Einnahme von Antibiotika, bei immungeschwächten Menschen, Schwangeren oder Patienten mit Diabetes der Fall.
Candidose kann sich in verschiedenen Formen manifestieren, von einfachen lokalen Reizungen bis hin zu schwerwiegenderen systemischen Infektionen. Sie ist häufig und meist harmlos, kann aber die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, wenn sie chronisch wird oder wiederkehrt.
In Frankreich wie auch in Belgien ist Candidiasis ein häufiger Grund für Arztbesuche, insbesondere in der Gynäkologie, Dermatologie und Allgemeinmedizin. Die Diagnose basiert in der Regel auf klinischer Beobachtung, manchmal ergänzt durch Proben, und die Behandlung richtet sich nach Form und Schwere der Infektion.
Die verschiedenen Formen der Candidose
Candidiasis manifestiert sich nicht immer auf die gleiche Weise. Sie kann verschiedene Körperteile betreffen und je nach Lokalisation unterschiedliche Symptome verursachen. Hier sind die wichtigsten Formen der Candidiasis in der medizinischen Praxis anzutreffen:
Vaginale (oder vulvovaginale) Candidiasis
Dies ist die häufigste Form bei Frauen. Sie ist gekennzeichnet durch:
- starker Juckreiz in der Vulva,
- dicker, weißlicher, manchmal klumpiger Vaginalausfluss,
- ein brennendes Gefühl, insbesondere beim Geschlechtsverkehr oder beim Wasserlassen,
- Schwellung oder Rötung der Schleimhaut.
In den meisten Fällen ist die Erkrankung harmlos, häufige Rückfälle können jedoch zu Behinderungen führen. Schätzungsweise 75 % der Frauen mit TP3T erleiden im Laufe ihres Lebens mindestens eine Episode.
Eine rezidivierende Vulvovaginalkandidose ist definiert als vier oder mehr Episoden innerhalb von 12 Monaten. Die konventionelle Behandlung basiert auf oralem Fluconazol (150 mg an den Tagen 1, 4 und 7), gefolgt von einer wöchentlichen Erhaltungstherapie über sechs Monate.
Seit 2022 steht ein Antimykotikum der neueren Generation – Oteseconazol (Vivjoa) – zur Vorbeugung von Rückfällen zur Verfügung. Aufgrund seines teratogenen Potenzials ist es von der FDA nur für Frauen nach der Menopause oder solche, die zuverlässige Verhütungsmittel anwenden, zugelassen.
Orale Candidose (Soor)
Diese Form betrifft vor allem:
- Säuglinge,
- ältere Menschen mit Zahnersatz,
- Patienten, die Antibiotika einnehmen oder deren Immunsystem geschwächt ist.
Es äußert sich durch:
- ein weißlicher Belag auf der Zunge, dem Gaumen oder der Innenseite der Wangen,
- Beschwerden oder Schmerzen beim Schlucken,
- ein trockenes oder brennendes Gefühl im Mund.
Kutane Candidose
Die Haut, insbesondere warme, feuchte Bereiche (Leistenfalten, Achselhöhlen, unter den Brüsten), kann eine Candidose auslösen. Zu den Symptomen gehören:
- Rötung mit klar definierten Rändern,
- Risse oder oberflächliche Verletzungen,
- Juckreiz oder Stechen.
Diese Form kommt häufig bei übergewichtigen, diabetischen oder bettlägerigen Menschen vor.
Systemische (invasive) Candidiasis
Weniger häufig, aber wesentlich schwerwiegender, tritt es bei Patienten auf:
- auf der Intensivstation stationiert,
- an Krebs erkrankt sind und sich einer Chemotherapie unterziehen,
- nach einer Organtransplantation,
- mit einem stark geschwächten Immunsystem (z. B. unbehandeltes HIV).
Hefe gelangt ins Blut und kann verschiedene Organe (Nieren, Leber, Herz) beeinträchtigen. Diese Form erfordert einen sofortigen Krankenhausaufenthalt und antimykotische Behandlung intravenös.
Gemäß den aktuellen Empfehlungen (IDSA 2023, ESCMID 2024) basiert die Erstlinientherapie auf Echinocandinen:
- Micafungin 100 mg/Tag,
- Anidulafungin 200 mg am ersten Tag, dann 100 mg/Tag,
- Caspofungin 70 mg am ersten Tag, dann 50 mg/Tag.
DER Fluconazol wird jetzt als alternative Option angesehen, jedoch nur bei klinisch stabilen Patienten mit einem bestätigten anfälligen Stamm.
Candida auris
Erstmals im Jahr 2009 identifiziert, Candida auris ist eine neu auftretende Hefeart, die für ihre Resistenz gegenüber Antimykotika und ihre Fähigkeit, Krankenhausepidemien auszulösen, bekannt ist.
Die Krankheit ist mit herkömmlichen Labormethoden schwer nachweisbar und kann auf medizinischen Oberflächen haften bleiben. In Europa wurden Fälle gemeldet, insbesondere auf Intensivstationen.
Echinocandine sind im Allgemeinen wirksam, dennoch wird eine strenge Überwachung empfohlen. Die Gesundheitsbehörden (CDC, INSPQ) empfehlen eine frühzeitige Erkennung, Isolationsmaßnahmen und strenge Desinfektionsprotokolle.
Vergleichende Zusammenfassung:
Form | Gefährdete Bevölkerung | Leitsymptome |
---|---|---|
Vaginal | Frauen (Antibiotika, Schwangerschaft) | Weißer Ausfluss, Juckreiz |
Bukkal | Säuglinge, ältere Menschen | Weiße Flecken, Brennen im Mund |
Haut | Diabetiker, übergewichtige Menschen | Rötung in Hautfalten |
Systemisch | Immungeschwächt, hospitalisiert | Fieber, Multiorganversagen |
Die Behandlungsmethoden variieren je nach Schweregrad, Lokalisation und Grunderkrankung. Manche Medikamente werden bei oberflächlichen Infektionen bevorzugt, andere sind komplexen Fällen vorbehalten. Erfahren Sie mehr über die verfügbaren Optionen und die Empfehlungen Ihrer Ärzte:
Ursachen und Risikofaktoren einer Candidose
Candidiasis tritt nicht ohne Grund auf. Sie entsteht meist durch ein Ungleichgewicht der mikrobiellen Flora (Dysbiose) oder eine Schwächung der körpereigenen Abwehrkräfte. Bestimmte Faktoren erhöhen das Risiko einer Candida-Infektion erheblich.
Hier sind die wichtigsten Auslöser, die von Spezialisten in Frankreich und Belgien identifiziert wurden:
Einnahme von Breitbandantibiotika
Antibiotika Sie töten nicht nur pathogene Bakterien ab, sondern auch diejenigen, die unsere Schutzflora bilden. Dadurch können Hefen wie Candida albicans ungehindert wachsen. Dies ist eine der häufigsten Ursachen für vaginale oder orale Candidose, insbesondere nach längerer Behandlung.
Immunsuppression
Ein geschwächtes Immunsystem kann das Pilzwachstum nicht kontrollieren. Dies kann folgende Ursachen haben:
- chronische Erkrankungen (HIV/AIDS, Leukämie),
- immunsuppressive Behandlungen (Chemotherapie, Kortikosteroide),
- Organtransplantationen.
Eine systemische Candidose ist fast immer mit einer schweren Immunsuppression verbunden.
Schlecht eingestellter Diabetes
Hoher Blutzuckerspiegel ist ein idealer Nährboden für Hefepilzwachstum, insbesondere in den Schleimhäuten und der Haut. Diabetes ist oft mit wiederkehrenden Formen von Candidiasis verbunden.
Hormonelle Veränderungen
Hormonelle Schwankungen können die Vaginalflora beeinflussen:
- während der Schwangerschaft (natürliche Zunahme der Glykogenese),
- bei der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel,
- während der Wechseljahre.
Unzureichende Hygiene oder übermäßige Verwendung reizender Produkte
Übermäßiges Waschen, die Verwendung antibakterieller Gele oder Vaginalduschen können die lokale Flora stören und eine Candidose begünstigen.
Enge und synthetische Kleidung
Das Tragen nicht atmungsaktiver oder eng anliegender Unterwäsche (insbesondere im Sommer) schafft eine warme, feuchte Umgebung, die das Wachstum von Candida fördert.
Andere mögliche Faktoren
- Chronischer Stress
- Ernährung zu reich an schnellen Zuckern
- Rauchen (im Zusammenhang mit Mundsoor)
- Längeres Tragen schlecht gepflegter Zahnprothesen
Bedenken Sie: Eine Candidose ist nicht zwangsläufig auf mangelnde Hygiene zurückzuführen, sondern viel häufiger auf ein inneres Ungleichgewicht oder eine medizinische Behandlung. Um Rückfälle zu vermeiden, ist es wichtig, den Auslöser zu identifizieren.
Symptome je nach Form der Candidose
Die klinischen Symptome einer Candidose variieren je nach Infektionsort. Einige Symptome sind sehr charakteristisch, während andere mit denen anderer Erkrankungen wie bakteriellen Infektionen oder Hauterkrankungen verwechselt werden können.
Hier eine detaillierte Übersicht über die typischen Symptome je Form der Candidose:
Vaginale Candidose
Sie wird oft als „Vaginalmykose“ bezeichnet und äußert sich durch:
- Starker Juckreiz im Vulvabereich
- Brennendes Gefühl, manchmal anhaltend
- Dicker, weißer, hüttenkäseartiger Vaginalausfluss
- Rötung und Schwellung der Vulva
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)
- Beschwerden beim Wasserlassen, ohne dass eine echte Harnwegsinfektion vorliegt
Diese Symptome treten oft einige Tage nach einer Antibiotikabehandlung oder zu bestimmten Zeiten des Hormonzyklus.
Orale Candidose (Soor)
Es betrifft Mund und Rachen und äußert sich durch:
- Weißer Belag auf der Zunge, den Innenseiten der Wangen, dem Gaumen oder im Rachen
- Wunde Zunge oder Brennen
- Schwierigkeiten beim Schlucken oder Sprechen
- Metallischer Geschmack oder Geschmacksverlust
- Risse an den Mundwinkeln (Mundwinkelrhagaden)
Bei Säuglingen kann Soor die Nahrungsaufnahme beeinträchtigen, während er sich bei immungeschwächten Erwachsenen auf die Speiseröhre ausbreiten kann.
Kutane Candidose
Es erscheint in den warmen, feuchten Körperfalten:
- Rote, gut abgegrenzte Plaques, oft mit hellerer oder weißlicher Begrenzung
- Rissige oder nässende Läsionen
- Juckreiz oder Unbehagen
- Mazeration, insbesondere in den Zwischenfingerfalten, unter den Brüsten oder in der Leistengegend
Bei Säuglingen wird auch ein Candida-Windelausschlag beobachtet.
Systemische (invasive) Candidiasis
Es handelt sich um eine schwere Infektion, die oft nosokomial auftritt. Die Symptome sind weniger spezifisch, umfassen aber:
- Anhaltendes Fieber ohne erkennbare Ursache
- Schüttelfrost, Nachtschweiß
- Verdauungsstörungen, Hypotonie
- Schäden an mehreren Organen (Nieren, Leber, Herz usw.)
- Veränderter Allgemeinzustand
Dieses Formular erfordert eine Notfalleinweisung ins Krankenhaus und spezielle Untersuchungen (Blutkulturen, Bildgebung).
Übersichtstabelle
Form | Leitsymptome | Häufige Bevölkerung |
---|---|---|
Vaginal | Juckreiz, dicker Ausfluss, Brennen | Frauen (Schwangerschaft, Antibiotika) |
Bukkal | Weißer Belag, Verbrennungen, Schluckbeschwerden | Säuglinge, ältere Menschen |
Haut | Rötungen, Risse, Juckreiz | Diabetiker, übergewichtige Menschen |
Systemisch | Fieber, veränderter Allgemeinzustand, Schwächegefühl | Immungeschwächte, hospitalisierte Patienten |
Ist Candidose gefährlich?
Wiederkehrende Candidose
In den meisten Fällen handelt es sich bei einer Candidose um eine leichte Infektion. Tritt sie jedoch häufiger auf, d. h. mehr als viermal im Jahr, kann sie problematisch werden. Diese Rückfälle beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich: Intimbeschwerden, ständige Beschwerden und psychische Beeinträchtigungen. Sie können auch auf eine zugrunde liegende Krankheit wie Diabetes, eine Immunstörung oder ein dauerhaftes Ungleichgewicht der mikrobiellen Flora hinweisen. In diesen Fällen sind Prävention und medizinische Überwachung unerlässlich.
Risiken während der Schwangerschaft
Bei schwangeren Frauen fördern hormonelle Schwankungen die Hefe-Vermehrung. Obwohl oft gutartig, vaginale Candidose Während der Schwangerschaft kann es das Risiko einer Frühgeburt erhöhen. Darüber hinaus kann es während der Geburt auf das Baby übertragen werden und dort Mundsoor verursachen. Um diese Komplikationen zu vermeiden, wird bei den ersten Anzeichen eine Behandlung, meist lokal, empfohlen.
Superinfektionen und Sekundärläsionen
Haut- oder Schleimhautformen der Candidose verursachen oft starken Juckreiz. Wiederholtes Kratzen oder Reiben kann Hautläsionen verursachen, die dann zu Eintrittspforten für Bakterien werden. Es kann zu einer Superinfektion kommen, die eine Antibiotikabehandlung erfordert. Dieses Risiko ist bei älteren, bettlägerigen und diabetischen Menschen erhöht.
Systemische Candidiasis: Ein medizinischer Notfall
Die schwerwiegendste Form der Candidose ist die systemische Candidose, auch Candidämie genannt. Sie tritt bei immungeschwächten Patienten auf, die oft nach einer Transplantation oder Chemotherapie stationär behandelt werden. In diesen Fällen gelangt der Pilz in die Blutbahn und kann lebenswichtige Organe (Nieren, Leber, Herz, Gehirn) befallen. Diese Form stellt einen medizinischen Notfall dar und erfordert einen sofortigen Krankenhausaufenthalt und eine intravenöse Behandlung mit einem Antimykotikum.
Gemäß den aktuellen internationalen Empfehlungen (IDSA 2023, ESCMID 2024) sollte die Behandlung mit einem Echinocandin eingeleitet werden, wie beispielsweise:
- Micafungin (100 mg/Tag),
- Anidulafungin (200 mg am ersten Tag, dann 100 mg/Tag),
- Caspofungin (70 mg am ersten Tag, dann 50 mg/Tag).
Fluconazol sollte nur als orale Step-down-Therapie bei klinisch stabilen Patienten angewendet werden, bei denen 5 bis 7 Tage nach der Erstbehandlung eine Anfälligkeit für einen Candida-Stamm bestätigt wurde.
Diflucan (Fluconazol): ein starker Verbündeter gegen Pilzinfektionen
Diagnose einer Candidose
Diagnose einer Candidose Die Diagnose beruht weitgehend auf der Beobachtung der Symptome und einer gezielten klinischen Untersuchung. In den meisten Fällen, insbesondere bei vaginalen, oralen oder kutanen Formen, kann der Arzt die Diagnose mit bloßem Auge stellen, ohne dass systematisch zusätzliche Untersuchungen erforderlich sind.
Wenn die Symptome jedoch atypisch, behandlungsresistent oder wiederkehrend sind, können Tests erforderlich sein, um den Pilzursprung der Infektion zu bestätigen oder andere Ursachen auszuschließen.
Bei Frauen mit ungewöhnlichem oder anhaltendem Vaginalausfluss kann in der Arztpraxis oder im Labor eine lokale Probe (Vaginal- oder Endozervikalabstrich) entnommen werden. Diese Probe ermöglicht entweder eine direkte Untersuchung unter dem Mikroskop oder die Anzucht einer Kultur, um die betroffene Candida-Art und ihre Empfindlichkeit gegenüber Antimykotika genau zu bestimmen.
Bei Mundsoor reicht oft eine Untersuchung der Mundhöhle durch einen Arzt oder Zahnarzt aus. Bei Bedarf kann ein Wangenabstrich analysiert werden.
Bei einer kutanen Candidose kann ein Abstrich der Läsion im Labor untersucht werden.
In Hochrisikosituationen – bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem oder im Krankenhaus – kann der Arzt ausführlichere Tests anfordern, wie etwa Blutkulturen (Bluttests zum Nachweis einer Candidämie), bildgebende Verfahren oder sogar spezifische Analysen in einem Krankenhaus.
In Frankreich und Belgien sind diese Tests nach ärztlicher Konsultation erhältlich, je nach Fall mit oder ohne Rezept. Tests in der Apotheke (z. B. Selbsttest auf Vaginalpilz) sind zwar erhältlich, ersetzen aber im Zweifelsfall niemals eine Konsultation.
Übersicht der Verarbeitungsmethoden
Die Behandlung einer Candidose hängt von mehreren Faktoren ab: der Form der Infektion, ihrem Ort, ihrer Häufigkeit (einmalig oder wiederkehrend) sowie dem Allgemeinzustand des Patienten (Schwangerschaft, Diabetes, Immunsuppression usw.).
In den meisten leichten Fällen (vaginal, oral oder kutan) erfolgt die Behandlung mit topischen Antimykotika in Form von Cremes, Gelen, Zäpfchen oder Mundspülungen. Diese Medikamente wirken direkt auf die infizierte Stelle und sind oft gut verträglich. In Belgien sind einige rezeptfrei erhältlich, während in Frankreich, insbesondere für orale Behandlungen, häufiger ein Rezept erforderlich ist.
Wenn die Infektion weiter verbreitet ist, wiederkehrt oder nicht auf lokale Behandlungen anspricht, können orale Antimykotika wie Fluconazol (Diflucan) verschrieben werden.Diese Behandlungsform wirkt systemisch und kann auf innere oder mehrere Herde abzielen. Sie wird häufig als Einzeldosis von 150 mg bei Vaginalmykosen oder je nach Fall in längeren Behandlungszyklen angewendet.
Schwerere Formen, wie z. B. systemische Candidose, erfordern eine stationäre Behandlung mit injizierbaren Antimykotika, manchmal in Kombination, sowie eine engmaschige biologische Überwachung.
Neben der medikamentösen Behandlung werden oft weitere Maßnahmen empfohlen: die Einhaltung angemessener Hygienemaßnahmen, das Tragen von Baumwollunterwäsche, eine Ernährungsumstellung (Reduzierung von raffiniertem Zucker), der maßvolle Gebrauch aggressiver Produkte und manchmal die Einnahme von Probiotika zur Unterstützung der lokalen Flora.
Schließlich ist es wichtig, auch die zugrunde liegenden Ursachen (wie etwa einen schlecht eingestellten Diabetes) zu behandeln und gegebenenfalls dem Sexualpartner eine Behandlung anzubieten, insbesondere im Fall einer wiederkehrenden Genitalkandidose.
Einen vollständigen Überblick über mögliche Ansätze – medizinisch, hygienisch und präventiv – finden Sie in unserem entsprechenden Artikel:
Methoden zur Behandlung von Candidiasis: Medikamente, Hygiene und Prävention →
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
In den meisten Fällen lässt sich eine Candidose erfolgreich mit topischen oder oralen Antimykotika behandeln. Bestimmte Symptome oder Erkrankungen erfordern jedoch eine sofortige ärztliche Behandlung, um Komplikationen zu vermeiden oder die Behandlung anzupassen.
In den folgenden Situationen wird empfohlen, einen Arzt aufzusuchen:
- Erstes Auftreten von Symptomen, insbesondere wenn Sie nicht sicher sind, ob es sich um eine Candidose handelt,
- Keine Besserung nach einigen Tagen lokaler Behandlung,
- Wiederkehrende Infektionen, definiert als ≥ 4 Episoden in 12 Monaten,
- Candidiasis während der Schwangerschaft - Selbstmedikation sollte vermieden werden,
- Vorhandensein von Fieber, ungewöhnlichen Schmerzen oder verändertem Allgemeinzustand,
- Risikobereiche: Immunsuppression, schlecht eingestellter Diabetes, Transplantationen, immunsuppressive Behandlungen.
Eine ärztliche Beratung dient der Bestätigung der Diagnose, dem Ausschluss anderer Ursachen (Bakterien, sexuell übertragbare Krankheiten, Allergien) und der individuellen Behandlungssituation. Bei systemischer Candidose oder wiederholtem Therapieversagen können zusätzliche Untersuchungen (Proben, Blutkulturen) erforderlich sein.
Vorbeugung von Candidiasis
Die Vorbeugung einer Candidose erfordert einige einfache Maßnahmen. Es empfiehlt sich, eine sanfte Intimhygiene zu praktizieren und aggressive Produkte oder Intimspülungen zu vermeiden, da diese das natürliche Gleichgewicht der Schleimhäute stören. Das Tragen atmungsaktiver Kleidung, insbesondere Baumwollunterwäsche, trägt dazu bei, die lokale Luftfeuchtigkeit zu begrenzen, die einen Nährboden für Candida darstellt.
In Bezug auf die Ernährung kann die Reduzierung des Konsums von schnellem Zucker hilfreich sein, insbesondere bei wiederkehrender Candidiasis. Manche Menschen profitieren auch von Probiotika, obwohl ihre Wirksamkeit variiert.
Bei einer Antibiotikabehandlung oder gehäuften Candidiasis-Erkrankungen ist eine ärztliche Überwachung anzuraten, um eine geeignete vorbeugende Behandlung in Erwägung zu ziehen oder nach einer zugrundeliegenden Ursache (Diabetes, hormonelle Verhütung, geschwächte Immunität) zu suchen.
Fazit und zusätzliche Ressourcen
Candidiasis ist eine häufige Pilzinfektion, die in der Regel harmlos verläuft, aber bei häufigen Rückfällen oder bei immungeschwächten Personen problematisch werden kann. Um Komplikationen vorzubeugen, ist eine angemessene Behandlung, einschließlich einer geeigneten antimykotischen Therapie und vorbeugender Maßnahmen, unerlässlich.
Klinische Studien haben die Wirksamkeit von Fluconazol bei der Behandlung wiederkehrender Candidiasis nachgewiesen. Eine im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie zeigte beispielsweise, dass eine wöchentliche Behandlung mit 150 mg Fluconazol über sechs Monate die Rezidivrate bei Frauen mit wiederkehrender vulvovaginaler Candidiasis signifikant senkte.
Um Ihr Wissen zu vertiefen, finden Sie hier einige zuverlässige wissenschaftliche und medizinische Quellen:
- Wirksamkeit von Fluconazol bei systemischer Candidiasis
- Einsatz von Antimykotika in der Pädiatrie
- Behandlung einer Speiseröhren-Candidose
- Empfehlungen des Pasteur-Instituts zur Candidiasis
- Lancet Infect Dis 2024 – Globale Leitlinie für invasive Candidiasis
- FDA – Offizielles Etikett von Vivjoa (Oteseconazol), 2022